Frankfurt bei Nacht
Aufnahmen von Großstädten bei Nacht zieren viele Poster und Leinwände – die vielen Bunten Lichter haben einfach eine faszinierende Wirkung. Und wenn man Frankfurt direkt vor Nase hat dann drängen sich solche Fotos direkt auf…
Fotokurs brauch ich nicht – oder doch?
Als ich ernsthafter in das Thema Fotografie eingestiegen bin, habe ich mich weitgehend an den zahlreichen Tutorials im Internet bedient, seien es Blogs oder Video-Anleitungen. Und tatsächlich hatte ich im Umgang mit der Kamera relativ bald ein sicheres Gefühl und wusste, welche Einstellungen wann funktionieren. Das führte schnell zu dem Gedanken, warum Geld für Fotokurse ausgeben?
Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich diese doch zu schätzen lernte. Der erste Workshop, bei dem ich dabei war, führte mich ins Darmstädter Vivarium. Tatsächlich bestand der wesentliche Gewinn gar nicht so sehr in technischen Feinheiten – auch wenn ich durchaus noch mitnehmen konnte – sondern im Austausch mit Gleichgesinnten, und vor allem darin, dass der Kursleiter die besten Fotospots kannte.
Natürlich kann man fremde Städte mittlerweile auch sehr gut vorab im Internet durchstöbern. Das ist mit einigem Aufwand verbunden und führt dazu, dass man zwar die offensichtlichen Motive findet, aber kaum die versteckten Schätze. Der Blick von der Osthafenbrücke auf die EZB und die Frankfurter Skyline dahinter war ein Tipp von einem Klassenkameraden. Das zeigt, dass ein ortskundiger Führer ein großer Gewinn sein kann. Und so stand schließlich auch ein Fotokurs “Sonnenuntergang mit Skyline” in Frankfurt auf dem Programm.
Mainufer und Maintower
Im Februar 2019 war es soweit. Um dieses Jahreszeit wird es früh genug dunkel, dass die meisten Büros und Geschäfte nach Sonnenuntergang noch hell erleuchtet sind und so eine funkelnde Kulisse bieten. Treffpunkt mit Kursleiter Bastian Werner war am großen Euro-Symbol im Bankenviertel. Von dort ging es zunächst zum Mainufer. Vom Eisernen Steg und den zahlreichen Brücken flussaufwärts hat man einen einen tollen Blick auf die Hochhäuser, die sich hinter der Flussbiegung im Wasser spiegeln.
Dabei bietet jede Brücke ihre eigenen Blickwinkel, allein schon dadurch, welche anderen – teilweise beleuchteten – Brücken man im Vordergrund sieht. Auch ein Wechsel auf die andere Uferseite ist auf jeden Fall lohnenswert. Hierher werde ich auf jeden Fall noch einige Male zum Fotografieren kommen, denn ich habe noch einige Ideen mit dieser Kulisse.
Doch zurück zum Fotokurs: Das Highlight zum Schluss war der Maintower. Tatsächlich wusste ich bis dahin nicht, dass dieses Hochhaus ein Aussichtsplattform hat, die nicht nur öffentlich zugänglich ist, sondern auch offen, also unverglast. Und man darf als Fotograf sogar sein Stativ mitnehmen – etwas, das an vielen vergleichbaren Orten verboten ist.
Vom Dach des Maintowers aus schaut man entweder Richtung Westen über den Hauptbahnhof zum Flughafen, oder Richtung Osten über die Zeil Richtung Spessart. Letztlich hat aber jede Blickrichtung etwas zu bieten, und man hat die Qual der Wahl.
Auf dem hohen Dach entpuppte sich der Wind durchaus als Herausforderung. Obwohl ich ein stabiles Stativ habe merkte ich schnell, dass lange Belichtungszeiten unweigerlich zu verwackelten Bildern führten. Auch hierzu gab es gute Tipps von Bastian und aus der Gruppe, und mit ein bisschen Glück bei Windpausen entstanden so etliche Aufnahmen, die nach wie vor zu meinen Favoriten gehören.
Das Ergebnis
Es ist schon ein beeindruckendes Lichtermeer, das sich da unter einem erstreckt. Mein Lieblingsfoto des Abends zeigt den Blick vom Maintower Richtung Osten mit der Fußgängerzone und den beleuchteten Mainbrücken:
Das zweite Foto zeigt den Blick auf die gegenüberliegende Seite mit dem Hauptbahnhof. Wer genau hinschaut, kann im Hintergrund ein vom Flughafen startendes Flugzeug sehen. Ein größerer Ausschnitt dieses Bildes fand sich in meinem 2019er Kalender für den Monat November.