Winter-Spaziergang
Wenn nach einer frostigen Woche Eisskulpturen, Schnee und strahlender Sonnenschein zusammentreffen, gibt es nur ein: Die Kamera schnappen und nichts wie raus!
Winter-Spaziergang
Der Winter 2023/24 hat einige Anläufe gebraucht, um sich seinen Namen zu verdienen. Nachdem es von Oktober bis Dezember gefühlt drei Monate durchgehend geregnet hatte, wurde es dann Mitte Januar erstmals richtig kalt. Fast eine Woche lang war es auch tagsüber stets unter null Grad, während die Temperaturen nachts bis auf -10°C fielen. Auch wenn in den ersten Tagen der wirkliche Winterzauber noch fehlte, so zeigten sich doch am Rand der Bäche bald die ersten Eisformationen.
Interessant wurde es, in mehrfacher Hinsicht, als es dann auch noch neblig wurde. Auf den Straßen bildete der gefrierende Nebel eine hauchdünne Eisschicht, wodurch die Morgenrunde mit dem Hund zu einer echten Schlitterpartie wurde. Dafür entstanden an den Bäumen, Sträuchern und allem anderen, wo sich das Wasser niederschlug und gefror, bizarre Formen. Der böige Wind trug seinen Teil dazu bei, diese Formen noch weiter zu gestalten.
Einige Tage später zeigte sich der Winter dann von seiner schönsten Seite: inzwischen hatte es geschneit, und nachdem die Sonne den Morgennebel vertrieben hatte, erstrahlte ein perfekt blauer Himmel.
Auf Motivsuche
Das Fotografieren im Winter bringt so seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich. Die größte davon sind meiner Meinung nach die Kontraste. Denn wenn durch Schnee und Eis die Natur eh schon in Grautöne gehüllt ist, wirken Fotos ohne das Spiel von Licht und Schatten sehr flach ein eintönig.
Großes Glück hat man dann natürlich, wenn nach einem kalten Morgen die Sonne strahlt und das leuchtende Weiß sich von einem tiefblauen Himmel abhebt – da kann man sich vor Motiven kaum noch retten.
Ansonsten lohnt sich immer die Blick auf die Details. Selbst an kleinsten Wasserfällen und Stromschnellen bildet das Spritzwasser fantastische Eisskulpturen, die sich mit einer Taschenlampe leicht ins rechte Licht rücken lassen. Besonders überrascht hat mich ein Wasserfall, der mit seinem Spritzwasser einen Tannenzweig in einen massiven Eisvorhang verwandelt hat.
Ein Blick auf den Boden kann genauso lohnenswert sein, so sich die vom Wind von den Ästen gewehten Eiskristalle sammeln. Selbst ein eigentlich umaufregendes oder eher störendes Element wie ein Zaun kann durch den Raureif seinen besonderen Zauber erhalten.
Die Ergebnisse
Auf zwei Spaziergängen sind so eine ganze Reihe von wundervollen Winterfotos entstanden – mindestens eines davon wird sicher im nächsten Kalender landen!