Vermischtes

Seifenblasen, die Zweite

Seifenblasen gefrieren lassen gehört zu den winterlichen Spielereien die ihren Reiz einfach nicht verlieren – Wiederholungsgefahr 100%.

Warten auf den Winter

Ein Dorf im Winter mit schneebedeckten Bäumen
Ein kalter Wintertag in Kocherbach – kein Schnee, aber viel Raureif.

Das mit den Wintern ist ja hierzulande mittlerweile so eine Sache. Selbst seit unserem Umzug in den Odenwald vor mittlerweile vier Jahren war in dieser Richtung nicht viel geboten. Vor allem im letzten Winter, 2024/2025, gab es selbst hier auf über 400 Metern Höhe praktisch keinen Schnee. So musste dann der an den wenigen wirklich kalten Tagen reichlich auftretende Raureif für winterliche Fotos herhalten.

Natürlich lassen sich so faszinierende Details fotografieren, wie sich die Eiskristalle an Zäunen und Pflanzen sammeln und filigrane Muster bilden. Doch gerade an trüben Tagen wird es mit Landschaftsfotos schwierig – fehlt der Kontrast durch Licht und Schatten, bleibt am Ende nur ein graues Einerlei.

Doch zum Glück gibt es noch andere Foto-Ideen, die nicht auf grandiose Landschaften angewiesen sind.

Seifenblasen gehen immer

Und dann gab es ihn doch, den perfekten Morgen: klirrend kalt nach einer klaren Nacht. Der Himmel war wolkenlos, das Thermometer zeigte -10°C und es schien windstill. Damit war sofort klar: Das Frühstück musste warten! Denn das war die Gelegenheit, endlich mal wieder gefrierende Seifenblasen zu fotografieren.

Also schnell die Kamera bereit gemacht, warm angezogen, und in einer kleinen Flasche Geschirrspülmittel und Wasser gemischt. Ohne festes Rezept, mehr nach Gefühl. Die größte Herausforderung bestand darin, auf die Schnelle noch ein paar Strohhalme zu finden. Doch zum Glück, ganz hinten in der Schublade mit den Geburtstagssachen, da waren noch welche.

Im Garten finden sich einige Baumstümpfe und alte Holzstapel, auf denen sich Raureif gesammelt hat – der nahe Bachlauf sorgt für genügend Feuchtigkeit in der Luft. Genau in dem Moment klettern die Sonne über die Baumwipfel – perfektes Timing. Das niedrige Gegenlicht bringt die Eiskristalle erst so richtig zum Leuchten und betont die feinen Strukturen.

Der Rhythmus findet sich schnell: passende Stelle suchen – mit dem Strohhalm eine Seifenblase dorthin pusten – warten bis sich die ersten Eiskristalle bilden – mit der Kamera nach dem richtigen Winkel für Gegenlicht und Hintergrund suchen – eine Serie Fotos aufnehmen.

Wie immer ist jede Seifenblase, jedes Foto ein Unikat. Nie wachsen die Kristalle auf die selbe Weise, und jede Seifenblase verändert sich von Sekunde zu Sekunde. Der Zauber ist erst vorbei, als die Sonne höher steigt – das Licht verliert seinen Zauber und Wind kommt auf. Aber es wieder eine faszinierende Bilderserie eingefangen.

Die Ergebnisse

Gefrierende Seifenblase
ISO 100 – 105 mm – ƒ/8 – 1/320 s

 

Gefrierende Seifenblase
ISO 100 – 105 mm – ƒ/11 – 1/320 s

 

Gefrierende Seifenblase
ISO 160 – 89 mm – ƒ/11 – 1/125 s

 

Gefrierende Seifenblase
ISO 100 – 105 mm – ƒ/11 – 1/500 s

 

Gefrierende Seifenblase
ISO 100 – 89 mm – ƒ/8 – 1/1.000 s

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